Buttriges Toastbrot
Dieses fantastische Weißbrot ist die perfekte Mischung aus Toast und Brioche: fluffig, buttrig und trotzdem stabil genug für ein Sandwich. Träume von Eiersalat mit Kresse oder Mortadella mit Pistaziencreme lassen sich hiermit bauen, mein persönlicher Favorit ist allerdings eine dicke Scheibe, goldbraun geröstet mit Salzbutter und/ oder Muttis Erdbeermarmelade.
Der arme Ritter erfährt seit geraumer Zeit einen gewissen gastronomischen Boom und steht wahlweise auf sämtlichen Frühstücks- oder Dessertkarten der Republik. Wenn auch ihr eure Gäste mit altem Brot beeindrucken wollt, ist das die perfekte Möglichkeit. Einfach ein paar dicke Scheiben runterschneiden und etwas antrocknen lassen. Gerne am Vortag. Eier und Milch verquirlen und das angetrocknete Brot darin ziehen lassen. Das darf ruhig 5-10 Minuten dauern. Das Brot saugt sich voll wie ein Schwamm. Die armen Ritter bei mittlerer Hitze schön langsam goldbraun braten. Erst in Öl und zum Schluss ein Flöckchen Butter dazu. Lasst euch beim Braten Zeit damit sich eine schöne goldene Kruste bilden kann und die Ei-Masse im Brot stocken kann. Das dauert, je nach Scheibendicke, 8-10 Minuten. Nehmt euch die Zeit, sonst ist verbrennt der Ritter außen und ist in der Mitte noch kalt und labbrig. Das will ja niemand. Ich find dicke Scheiben immer besser als dünne, die brechen viel zu schnell und lassen sich schlecht wenden.
Natürlich schmeckt das Milkbread auch ungeröstet, so wie Stuten oder Zopf, aber probiert's mal aus und schmeißt eine Scheibe in den Toaster. Es wird euer Leben verändern. Versprochen!
Zutaten für Zutaten für 1 Brot (Kastenform)
Starter:
25 g Mehl
60 ml Milch
60 ml Wasser
Teig:
325 g Mehl
60 g Zucker
7 g Trockenhefe
10 g Salz
1 Ei
120 ml warme Milch (+2 EL zum Bepinseln)
60 g weiche Butter
Zubereitung
Wir starten mit dem Starter, dem Vorteig. Mehl, Milch und Wasser unter Rühren aufkochen und 6 Minuten leise köcheln lassen. Immer wieder rühren, das brennt schnell und gerne an. Den Vorteig in eine Schüssel umfüllen, dann kühlt er schneller ab.
Mehl, Zucker, Trockenhefe und Salz in einem Rührkessel mischen. Den lauwarmen Vorteig, das Ei und die lauwarme Milch dazugeben. Den Teig 5 Minuten auf niedriger Stufe kneten. Grundregel beim Backen: Die Zutaten sollten Raumtemperatur haben, außer es ist ausdrücklich kalte Butter oder lauwarme Milch oder ähnliches erwähnt. Eier sind ein gutes Beispiel, die würde ich vor'm Backen immer aus dem Kühlschrank nehmen und etwas warm werden lassen. So'n kaltes Ei erschreckt die Hefe förmlich und wirkt sich auf Verarbeitung aus. Also immer gerne vorher auf Raumtemperatur bringen.
Nach 5 Minuten die weiche Butter zum Teig geben und 10 bis 12 Minuten weiterkneten und ein paar Gänge hochschalten. Diese lange, intensive Kneten ist total wichtig für die Teigstruktur. Da also nicht an Zeit sparen. Der Teig ist anschließend immer noch recht feucht, nicht wundern. Eine große Schüssel buttern und den Teig darin abgedeckt 40-60 Minuten gehen lassen.
Den Teig zusammen schlagen und in zwei Bälle formen. Die erneut 15 Minuten gehen lassen. Ihr könnt schon mal eine Kastenform gründlich ausbuttern.
Jeder Teigball wird jetzt zu einem Rechteck ausgerollt, ca. 15 x 30 cm. Die Langen Seiten klappt ihr zu Mitte ein und rollte die Teigbahn anschließend zu einer lockeren, dicken Schnecke auf. Die zwei Schnecken setzt ihr nebeneinander in die Kastenform und lasst sie erneut 30-40 Minuten gehen.
Brioche bzw. Milkbread brauchen einfach Zeit. Ich stelle mir immer einen Wecker und mache in der Zwischenzeit alles Mögliche: Wäsche, Steuererklärung, Bad aufräumen, Emails beantworten, Yoga, etc...
Bei dem Schritt stelle ich den Backofen nach 30 Minuten an und lasse den Teig noch weiter gehen, während der Ofen vorheizt. 175 Grad // Ober-Unterhitze - Umluft wären 20 Grad weniger, dann trocknet der Teig allerdings schnell aus.
Vor dem Backen den Teig noch mit Milch einpinseln und dann habt ihr wieder circa 40 Minuten Zeit für die Steuer :)
Ich lass das Brot so circa 15 Minuten in der Form abkühlen, stürze es dann auf ein Gitter und reiße mich sehr zusammen, nicht sofort ein Stücken abzuzupfen.